Der Fahnenklau von Köln vor knapp zwei Wochen wirkt nach in der Fanszene von Rot-Weiß Oberhausen. Beim Gastspiel gegen die U21 des FC hatten gegnerische Anhänger als Ordner verkleidet die Zaunfahne der Ultragruppe Semper fidelis entwendet. Nach dem Vorfall in der Schlussphase wurde die Partie beim Stand von 1:4 abgebrochen. Über die Wertung entscheidet das Sportgericht.
An Normalität sei in der Oberhausener Fanlandschaft vorerst nicht zu denken, die Ereignisse hängen noch "tief in den Knochen", heißt es in einem Beitrag des RWO-Fanrats im Stadionflyer zum zurückliegenden Heimspiel gegen den SV Lippstadt (3:1).
Der Klau der Fahne sei als "symbolischer Dolchstoß zu werten, welcher in das Herz der Gruppe gerammt wird. Dies führt zu einem Gefühlschaos, welches von Wut, Trauer und Frust zu einer letztlich inneren Leere führt", schreibt der Fanrat weiter. Schließlich stehe die Fahne sichtbar und symbolisch für alles, was die jeweilige Fanszene ausmache.
Welche konkreten Auswirkungen die betroffenen Anhänger daraus ziehen, ist offen. "Viele Überlegungen und Entscheidungen stehen nun noch an." Bis dahin werden die bekannten Gruppen nicht als solche auftreten. Auf Zaunfahnen und andere optische Stilmittel wird verzichtet. "Dies wird erst wieder der Fall sein, wenn Entscheidunge getroffen wurden und es einen klaren Plan für die aktive Fanszene in Oberhausen gibt."
Der Fanrat betont: "Wir hoffen, dass wir diese Situation als rot-weiße Familie gemeinsam durchstehen und wir mit diesen Zeilen für etwas Verständnis sorgen konnten."